Eleonore Forstenlechner

† 23.03.2019
Ort:Enns

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Eleonore Forstenlechner


Kondolenzbuch

† 23.03.2019

Xxx:

Du hast ein neues Urenkelkind bekommen. Keine Ahnung ob Mädchen oder Junge oder wie es heißt, aber du weißt es sicher! Ist das nicht eine unglaublich intakte Familie, wenn der Br. einem nicht einmal erzählt, dass er ein Kind bekommen hat! Deine Tochter hat wieder einmal den Vogel abgeschossen! Sie tut so, als ob ich die böse wäre. Hat A. ein Nikolaussackerl gebracht. Er hat sich sehr gefreut, war auch nett. Aber wie stets ging es immer nur um sie! Jetzt tut sie so, als ob sie großes Interesse an A. hätte, aber in Wirklichkeit ist ihr nur daran gelegen, dass man ihr zuhört und bemitleidet. Sie hat schon lange keine Initiative mehr gezeigt. Sie hört einem nicht zu, will nur selbst gehört werden. Sie gibt jetzt mir die Schuld, dass sie A. nicht sieht. Es wurde ihr nie verboten, ganz im Gegenteil! Aber in der Nachbarschaft bekommt man eben mehr Zuspruch, wenn man erzählen kann wie gemein das eigene Kind zu einem ist. Aber hier sind Beispiele wie interessiert deine Tochter an ihrem Enkelkind ist: Er ist schon x-mal in Quarantäne. Nachfrage wie es ihm geht : Null. Es wurde Autismus bei ihm festgestellt. Nachfrage wie es ihm oder uns dabei geht: Null. Seinem Klassenkollegen musste aufgrund eines Unfalls in der Turnstunde der Daumen amputiert werden und er hat alles gesehen. Nachfrage wie es ihm geht: Null. Aber jetzt schreibt sie eine Karte, dass ich nicht zulasse, dass sie ihn sieht. Das ist so eine verdammte Lüge!! Ist sie deshalb so, weil sie sich ständig um dich kümmern musste und bei Papa und mir lädt sie ständig ihren Mist ab. Ist sie deshalb nicht mehr in der Lage für mich auch nur einen Hauch von Mitgefühl zu empfinden. Einfach einmal zuzuhören ohne, dass es sich nur um sie dreht. Warum kann sie das bei Dr. Rudolf, aber nie bei mir. Warum muss ich immer ihr Psychologe sein, aber nie umgekehrt. Warum verdreht sie die Tatsachen immer so, dass ich als die Böse dastehe, obwohl sie sich nicht korrekt verhalten hat. Warum sollte ich mich für etwas Entschuldigung, dass ich gar nicht getan habe. Ich bin ihre Opferrolle so leid. Ich habe keine Kraft mehr für sie, aber sie kapiert das nicht. Sie merkt nicht einmal wie verletzend es für mich ist, dass sie kein Problem damit hat, dass ich innerlich und äußerlich komplett am Ende bin. Im Gegenteil sie haut noch drauf. Ich bin sicher sie würde auf meinem Grab tanzen, aber nicht ohne vorher einen Nervenzusammenbruch vorzutäuschen. Wieso passieren mir soviel schlimme Dinge. Warum kann nicht einfach einmal alles gut sein. Warum muss ich immer kämpfen und stark sein. Ich möchte mich einfach nur fallen lassen, aber ich weiß da sind keine Hände die mich auffangen.
Geschrieben am 08.12.2021 um 09:50

Xxx:

Würde gerne so viele Dinge mit dir besprechen. Besonders was Onkel Hans angeht. Hast du gewusst was er getan hat? Wahrscheinlich schon, denn bei Tante Marianne hast du es ja auch geschehen lassen. Mama und Papa werde ich die ganze Wahrheit niemals erzähle. Jetzt sowieso nicht mehr. Rudolf dein so toller Enkel, der mich mit seinen Freunden jahrelang gemobbt hat, hat ein Kind bekommen. Mama und Papa sind so stolz auf ihn. Sie lieben dieses Kind wie ihr eigenes. Bei meinem ist eine spezielle Form des Autismus festgestellt worden. Er ist deshalb natürlich nicht ganz pflegeleicht und es ist auch oft anstrengend, aber glaubst du Mama und Papa würden mir beistehen? Ganz im Gegenteil! Mama hat gesagt ich soll ihn für ein halbes Jahr wegsperren und Papa hat seitdem er mit Mama alleine wohnt keine eigene Meinung mehr. Oder findest du etwa auch, dass wenn ein Kind sozial emotionale Schwächen hat, dass man ihm nicht helfen darf? Weißt du wie schwer es mir gefallen ist, zuzugeben, dass es mir schlecht geht. Das nicht alles rosig ist und ich ihre Hilfe brauche. Aber da ich nun mal keine Ärztin wie unser wunderbarer Dr. Rudolf aus Berlin geworden bin, werde ich einfach ignoriert. Außer zu deiner Beerdigung da habe ich kommen müssen, begraben neben einem Monster, aber meine Gefühle waren ihr schon immer egal. Wusstest du, dass ich dank Dr. Rudolf nur ein einziges Foto von der Taufe meines Kindes habe und ich Depp habe ihn sogar zum Paten gemacht. Wie oft glaubst du hat er ihn besucht, Geschenke gemacht, angerufen oder ihm einfach gezeigt, dass es schön ist, dass es ihn gibt. Richtig geraten!! Seit der Taufe (ist mittlerweile 11 Jahre her) 0,000000 Mal! Und trotzdem wird dieser Dr. gefeiert wie ein Held. Zu deiner Beerdigung ist er nicht einmal erschienen, aber für Mama war es ok, er ist ja Arzt. Wenn ich das gemacht hätte!! Mama und Dr. Rudolf sind mir größtenteils auch schon egal, aber Papa fehlt mir sehr. Mein Psychologe hat gesagt, wenn Sie sie hassen, dann haben Sie auch noch Gefühle für sie, schlimm ist es erst wenn sie Ihnen egal sind. Fand ich irgendwie doof den Spruch, aber ich glaube es ist etwas Wahres dran. Bei Mama und Dr. Rudolf habe ich es schon fast geschafft, dass sie mir egal sind, aber bei Papa fange ich immer wieder an zu weinen. Ihnen fällt es so leicht mich im Stich zu lassen und ich weiß nicht einmal wieso! Es ist traurig eine Waise zu sein, obwohl man auf dem Papier noch Eltern hat und das Allerschlimmste ist, dass sie ein Kind abfeiern, dass gemeinsam mit Freunden aus der Nachbarschaft mitgeholfen hat das andere Kind zu zerstören. Keine Sorge Oma! Sie werden es nie erfahren und Dr. Rudolf wird weiterhin der Held der ganzen Stadt sein. Ich weiß, dass ich nur eines von vielen Lichtern bin, die unbemerkt erloschen sind.
Geschrieben am 23.11.2021 um 12:03
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